Montag, 24. Oktober 2011

Der Rosenkavalier um Mitternacht


Wir sind bereits seit fast 3 Wochen in der Türkei. Zuerst fuhren wir Richtung Süden, an die türkische Riviera, dann nach Zentralanatolien durch Kappadokien. Und nun sind wir in Ostanatolien, kurz vor der syrischen Grenze (600km weit weg von Van,dem heutigen Erdbeben).

Nachdem wir Istanbul verlassen hatten, trafen wir uns mit Bora, unseren Reifenhändler.
Wir verbrachten zwei schöne Tage mit Boras Familie, den ersten Reparaturen an unserer Motorrädern und Hussein, der guten Seele der Werkstatt.

der Auspuff wird geschweißt

Morgens in den Bergen Westanatoliens

Der Weg an die Küste war wunderschön, ein Traum zum Kurvenfahren. Doch genau dort hatten wir unsere erste unschöne Begegnung mit der Verkehrspolizei. In der Türkei gibt es andere Geschwindigkeitsbeschränkungen für Motorräder, als für Autos. Von denen wir natürlich nichts wussten. Das hatte zur Folge, dass wir 4mal geblitzt wurden und 600TL blechen mussten. ;(
Nichts desto trotz ließen wir uns den Spaß nicht verderben und erreichten das warme
Mittelmeer, nachdem es in den Bergen doch ziemlich kühl geworden war.
Dort legten wir einen Strandtag ein und machten uns dann auf den Weg nach Kappadokien.
Kappadokien hat uns mit seinem Felsenmeer und den unterirdischen Städten sehr beeindruckt. Nur wie es von dort aus bis nach Van weitergehen sollte, war uns noch nicht ganz klar. Uns schien eine unspektakuläre und lange Fahrt nach Osten bevorzustehen.

Markus stand in Göreme vor einer BMW R6 und bewunderte diese. Daraufhin lief der Besitzer aus einem Laden und fing mit uns das plaudern an über Motorräder und Routen um die Welt. Aus der 5min Plauderei, wurden 2 Stunden bei Bier und Zigaretten. Mehmet bastelte uns eine individuelle Route bis zur iranische Grenze mit vielen Tipps. So änderten wir spontan unsere Routenplanung und fuhren am folgenden Tag wieder Richtung Süden. Wir landeten nach einer wunderschönen Bergtour in der Stadt Kahramanmaras. Während wir in einem Pulk von Kindern standen und einen Campingplatz suchten , hielt plötzlich die Polizei. Drei junge Burschen stiegen aus und musterten uns. Keiner der drei sprach Englisch, doch wir konnten ihnen mit Händen und Füßen erklären, dass wir auf der Suche nach einem Platz für unser Zelt waren. Einer der drei erklärte, dass wir ihnen folgen sollten. Wir wurden mit Blaulicht durch die Innenstadt eskortiert, das Speedlimit auf türkischen Landstraßen ist 80kmh, was wir seit dem letzten Knöllchen nur zu gut wussten und seit dem auch immer eingehalten hatten. Nun donnerten wir mit hundert Sachen mitten durch die Stadt, selbst rote Ampeln wurden ignoriert. So ist das eben mit dem Freund und Helfer, erst waren wir die bösen Temposünder und 3 Tage später der „Staatsbesuch“.

Einen Campingplatz gab es gar nicht, sondern es wurde uns ein Picknick-platz angeboten auf dem wir zelten durften. Dort schlugen wir unser Zelt auf und wurden rührend von den Angestellten einer Cafeteria umsorgt. Der alleinige Wermutstropfen an dieser schönen Anlage war, dass wir vor Männern gewarnt wurden, die sich dort abends zum Alkohol trinken trafen.In diesem Teil der Türkei ist es sehr verpönt Alkohol zu trinken, vor allem in der Öffentlichkeit. Deshalb wählen sie Orte aus , an denen sie sich Still und heimlich dem Unsittlichen hingeben können.

Wir waren noch nicht ganz eingeschlafen, da hörten wir jemanden ums Zelt schleichen. Erst dachten wir es wäre eine Katze, dann konnte man den Schatten eines Mannes erkennen. Im nächsten Moment klopfte jemand gegen die Zeltwand, wir machten den Reißverschluss auf und vor dem Zelt hockte einer der Angestellten der Cafeteria und brachte uns einen Strauß Rosen. Er war offensichtlich von Esther so angetan, dass er ihr um Mitternacht noch Blumen bringen musste. Das ganze wiederholte sich noch zweimal.10 Minuten später, als er uns mit einem Tablett Tee aufwartete und morgens um sechs, als er sich um uns sorgte, ob uns nicht zu kalt wäre und uns Decken geben wollte.

Der Rosenkavalier



Auf dem Weg nach Kappadokien

Kappadokien

2 Kommentare:

  1. Man Ihr 2... des klingt alles spannend. Und immer passieren da Sachen und ich hoffe Ihr seid nicht involviert.

    Nun gut Euch gehts gut...

    Vll. Glaubst du nun endlich mal die Geschichte mit der Rose, Esther und der Alkopole. Des war anders aber auch so.

    Haltet die Ohren steif, ich trinke nächstes WE in Speyer ein Glas Schorle auf Euch.

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  2. Ja,ja und als wir die letzten Tage da waren, musstest du nach Griechenland. Das gibt minus Punkte;)

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