Was lange währt wird endlich gut ….
Seit Tagen versuchen wir nun einen Campingplatz zu finden um ehrlich zu sein tun wir das seit wir über die rumänische Grenze gefahren sind. Die Routen orientieren sich immer an Campingplätzen. Das wir Rumänien so schnell durchquerten und nun auch Bulgarien, liegt auch ganz klar daran das wir keinen Ort gefunden haben an dem wir länger als eine Nacht bleiben wollten. Zudem ist es in Städten und bei der Übernachtung in Hotels immer so eine Sache mit den Motorrädern, so richtig gerne lassen wir sie doch nicht auf der Straße stehen. Nach dem wir in 2 Tagen Bulgarien von Nordwesten zum Schwarzen Meer durchfahren hatten und auch hier, wie am Balaton die Saison längst zu ende war und auch hier kein Campingplatz zu finden war. Wir beschlossen an die Marmara See, im Westen der Türkei zu fahren, in der Hoffnung dort etwas Spätsommertourismus zu finden. Beim Frühstück in Bahay, kamen wir dann mit einem Mann aus dem Ort ins Gespräch. Er erzählte uns von einem Ort an der türkischen Grenze, die Straße wäre schlecht und würde in einer Sackgasse enden, dort aber wäre ein wunderschöner Ort und wahrscheinlich ein offener Campingplatz. Die Route entlang am Schwarzen Meer war eher einer Reise durch Geisterstädte gleich, die Bulgaren bauen hier wilde Hotels ans Meer mit zweifelhaften Geschmack und verschandeln ihren ganzen Küstenstreifen, der stark an eine Mischung aus Marbella und Las Vegas erinnert.
Nun ja, die Tour war etwas frustrierend.Es begann auch noch zu nieseln und die Wahrscheinlichkeit in dieser verlassenen Gegend zwischen all den halbfertigen Hotels irgendwo einen Ort zu finden an dem wir vielleicht länger bleiben konnten war so unwahrscheinlich, dass ich schon ganz genervt war und fluchte: „so verlassen wie Tschernobyl, wir werden hier gar nichts finden...“ Wir stellten uns geistig schon auf die nächste Nacht im Hotel ein, da passierten wir diesen besagten Ort kurz bevor die Straße enden sollte. Durch einen kleine Lichtung konnte man Caravans an einer Steilküste sehen, endlich ein Campingplatz. So wunderschön wie wir vorher keinen gesehen hatten. Direkt an einer Klippe mit Zugang zu einem weißen Sandstrand, hölzerne Bungalows die schon bessere Tage gesehen hatten und einem alten Platzwart der noch drei Zähne hatte und nur Bulgarisch sprach. Perfekt, wir waren kaum da, da klarte der Himmel auf und die Sonne kam heraus. Wir schlugen unser Zelt auf und fuhren in den Ort, gingen einkaufen und am Abend gesellten sich Janko der Platzwart und Jürgen ein Freiburger zu uns ans Lagerfeuer. Jürgen der seit ein paar Jahren hier lebte, hatte selbst gebrannten Weinbrand von seiner Schwiegermutter. Janko kam mit einem Raki, zweifelhafter Herkunft und wir hatten unseren selbst gebrannten Kirschbrand und eine Flasche Obstler, den wir in den Karpaten von einem Rumänen geschenkt bekamen. Janko der scheinbar den ganzen Tag trank ,verstand kein Wort, schien aber den Spaß seines Lebens zu haben. So wurde es zu einem der schönsten Abende auf unserer bisherigen Reise und es war ganz klar das wir hier ein paar Tage verweilen werden.
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