Sonntag, 8. Januar 2012

Nepal, unser krönender Abschluss...


Entweder man hasst Indien oder man liebt es. Wir gehören zu denen die es lieben, aber leicht hat es uns Indien diesmal nicht gemacht.

Warum? Diesmal waren wir nicht, wie vor drei Jahren, ganz romantisch mit dem Zug durch Indien unterwegs, sondern mit unseren eigenen Motorrädern.. Als wir vom Verkehr in Istanbul oder im Iran berichteten, hatten wir ja noch keine Ahnung was noch alles so möglich ist im Straßenverkehr. Wenn sich in einer engen Kurve drei Fahrzeuge auf einmal überholen, ohne zu sehen was hinter der Kurve passiert oder wenn auf einer Kreuzung oder nach einem Bahndamm alle auf einmal losfahren und sich in der Mitte der Verkehr total verkeilt und zum Erliegen kommt oder wenn überholt wird, obwohl die Gegenspur nicht frei ist und damit der Gegenverkehr von der Straße gedrängt wird. Dann saßen wir Kopfschüttelnd auf unseren Motorrädern und haben uns gewundert wie man hier ein Bevölkerung von 1,2 Mrd. Menschen haben kann, es müssten ja am Tag mindestens die Hälfte des Landes auf der Straße sterben. Es bringt aber nichts, sich über den ignoranten Fahrstil der Inder aufzuregen, denn es wird sich nichts daran ändern und wir werden schon gar nichts daran ändern können. Es sind einfach zu viele Menschen.
Die zweite Sache ist das Hupen. Du brauchst kein Bremslicht, kein Blinker, es ist sogar egal ob dein Auto fährt oder du es schiebst, es gibt nur eine Sache die an deinem Wagen funktionieren muss „Deine Hupe“. Sie muss laut sein und lange durchhalten. Eine ganz nervige Sache, du bekommst regelrecht Kopfschmerzen davon.

Nichts desto trotz waren wir an wahnsinnig schönen Orten. Die Straßen im Himalaya waren ein Traum für jeden Motorradfahrer. Tagelanges Kurvenfahren auf guten Bergstraßen ohne Verkehr oder Offroad fahren und in Dörfern halten an denen sonst keine Touristen vorbei kommen. In Chamba, einem kleinen Bergdorf, fuhren wir durch Gassen die gerade mal so breit waren, das wir mit unseren Koffern durchpassten. Steigungen von mehr als 20%. (An dieser Stelle mal ein Lob an Esther, die so unglaublich zäh alles mitgefahren ist). Auch die Orte an denen wir länger waren und Weihnachten und Silvester verbrachten, waren sehr schön und wir haben die Zeit mit Oli und Sebastian sehr genossen. Vor allem aber sind wir wenig gefahren und haben uns viel Auszeit genommen.

Vor vier Tagen überquerten wir die Grenze zu Nepal. Das ganze war völlig unspektakulär und ging flott über die Bühne. Eigentlich wollten wir in der ersten Stadt nach der Grenze übernachten, aber weil wir gut in der Zeit waren, beschlossen wir noch 60km weiter zufahren. Nachdem wir den Ort verlassen hatten,kam die große Überraschung, uns bot sich ein Bild was lieblicher nicht hätte sein können. Die Straßen waren voll mit Fußgängern, hübschen nepalesischen Frauen auf ihren Fahrrädern, quietsch grüne Reisfelder, süße kleine gepflegte Lehmhütten mit getürmten Heuballen und Wasserbüffeln im Vorgarten. Balsam auf unsere Seele, denn es war absolute Stille erst nach 55km kam uns das erste Auto entgegen, zu unserer Verwunderung hupte es nicht. Wir waren verzaubert. Die Straßen in einem nahezu perfekten Zustand, konnten wir seit Wochen das erste mal wieder in den fünften Gang schalten und so schafften wir noch 120km bis in den Royal Bardia Nationalpark. Dort blieben wir noch einen Tag und machten eine Junglewanderung. Seit gestern sind wir in Pokhara, dem touristischen Herz Nepals am Fuße des Annapurnas.

Unser erster Teil der Reise geht nun zu ende, denn Kathmandu ist nur noch eine Tagesetappe von hier entfernt. Als Belohnung für die Anstrengungen der letzten 3 Monate, saßen wir gestern Abend bei Livemusik in einer Kneipe und aßen danach in einem Steakhouse saftige Entrecotes. Morgen werden wir nach Kathmandu aufbrechen und der nächste Teil unserer Reise wird beginnen. Wir freuen uns, endlich mit unserem Hilfsprojekt zu beginnen.

kaum Verkehr in Nepal, ein paar Ochsenkarren...

...alte Frauen und ...

...richtig hübsche Mädels auf ihren Fahrrädern ...

... oder zu acht auf einem Moped

Esthers dritter Platten...

...aber wir hatten Hilfe

auf der Suche nach dem ...

... bengalischen Tiger ...

... den wir aber nicht fanden. Dafür diesen schönen Elefanten.

und manchmal hört die Straße einfach auf


Fortsetzung folgt ….

liebe grüße
Markus und Esther

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